Markenpositionierung für Marketingexperten: Die Stolpersteine

In deinem Marketingalltag bist du es gewohnt, Marken zu schärfen, Zielgruppen zu definieren und Botschaften zu polieren. Doch wenn es darum geht, das Scheinwerferlicht auf dich selbst zu richten, und herauszufinden, was dich als Marke ausmacht, dann stolpern ausgerechnet Marketingprofis oft über ihre eigenen Füße.

Du nickst gerade? 😉

Warum ist es so, dass ausgerechnet diejenigen, die ihr Geld damit verdienen, anderen zu einer klaren Positionierung zu verhelfen, selbst sehr unentschlossen und unsicher sind, sobald es heißt: Ab in die Selbständigkeit und auf zur eigenen Positionierung!?

In diesem Blogbeitrag befassen wir uns mit einer Ironie, die viele Marketingexperten betrifft:

Obwohl sie in ihrem beruflichen Alltag meisterhaft Marken positionieren, tun sie sich schwer, diese Fähigkeiten auf sich selbst anzuwenden. Wir beleuchten zusammen die Gründe für diese Herausforderung und ich zeige gerne meinen Lösungsansatz.
 

Definition Markenpositionierung: Was ist Markenpositionierung?


Wenn wir von Positionierung sprechen, meine ich nicht das bloße Weglassen oder Reduzieren unserer vielschichtigen Persönlichkeiten auf ein paar Schlagworte.

Vielmehr geht es darum, die Essenz dessen, was uns ausmacht – unsere Erfahrungen, unser Wissen, unsere Leidenschaften und Fähigkeiten – zu destillieren und in eine kraftvolle Botschaft zu verwandeln, die uns von anderen unterscheidet.

Es geht nicht nur darum, was wir tun, sondern vielmehr darum, wer wir sind. Die Kunst liegt darin, das in einer Weise zu kommunizieren, die echte Verbindungen und Vertrauen schafft.

Im Prinzip ist das nichts Neues, denn schon Al Ries und Jack Trout schrieben in ihrem Klassiker „Positioning: The Battle for Your Mind“ im Jahr 1981, dass es darum geht, eine einzigartige Position in den Köpfen der Kunden einzunehmen.  


Vom Markenbotschafter zur Marke 


Als Angestellte sind Marketingfachleute daran gewöhnt, im Namen eines Unternehmens oder für eine (Produkt-) Marke zu sprechen. Sie sind Botschafter dieser Marke mit einem klaren Leitbild und einer vorgegebenen Markenidentität, die wahrscheinlich in Zusammenarbeit mit einer Agentur entwickelt wurde.

Die Krux ist: Der Schritt in die Selbstständigkeit verlangt ein Umdenken. Denn plötzlich ist man selbst das "Objekt der Begierde" und steht im Mittelpunkt.
Das vermeintliche Sicherheitsnetz, das immer da war, sprich, das Produkt oder die Marke, für die man verantwortlich war und hinter dieser man sich gefühlt "verstecken" konnte, - dieses Sicherheitsnetz ist plötzlich weg.

Jetzt heißt es: Sich selbst als Marke zu begreifen. Das ist sicherlich eine ungewohnte neue Aufgabe, die mit Unsicherheit verbunden ist. 

Aussagen wie "Was werden meine Ex-Kollegen sagen" oder "ich möchte mich nicht zeigen" kenn ich nur allzu gut von meinen Coachees. 


Wenn zu viel Wissen die Markenpositionierung blockiert


Paradoxerweise wird das umfangreiche Wissen über Marketingstrategien und -taktiken für viele Marketingexperten zum Hindernis. Das Wissen um die vielen Möglichkeiten und der Drang, alles "richtig" machen zu wollen, führt zur Entscheidungsparalyse. Am Ende passiert dann gar nichts, weil das Expertenwissen lähmt.

Marketingleute wissen zu gut um die Bedeutung einer treffenden Positionierung und setzen sich selbst enorm unter Druck, die eigene Nische zu perfektionieren.

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Der Blick von außen fehlt

Eine klare Positionierung erfordert, einen Schritt zurückzutreten und sich selbst aus einer objektiven, externen Perspektive zu betrachten.

M Benkitsch - Markenstrategin

Michaela Benkitsch


"Wenn es um die eigene Marke geht, fehlt der Blick von außen, den Marketingfachleute bei anderen Marken so gekonnt einsetzen."



Es ist fast ein Ding der Unmöglichkeit, die eigene Einzigartigkeit zu erkennen und in Worte zu fassen, wenn man so eng mit dem eigenen Angebot bzw. „mit sich selbst“ verbunden ist.


Austausch, Feedback und Iteration sind Gold wert

Manchmal vergessen wir, wie wertvoll es ist, einfach zuzuhören – vor allem, wenn es um die eigene Markenpositionierung geht.

Hol dir einen Mentor, Coach, Gesprächspartner oder Kollegen an deine Seite. Oder Menschen, die du erreichen willst. Das ist Gold wert! Diese Gespräche können dir ganz neue Perspektiven eröffnen und dir zeigen, wo du vielleicht noch ein bisschen nachjustieren musst.

Denn diese Menschen sehen und hören nämlich Dinge, die du selbst nicht siehst oder überhörst.

Ich hatte schon oft Gespräche, bei denen es um den USP, die Alleinstellung geht. Durch geschickte Fragen fällt es dann den Gesprächspartnern oft selbst wie Schuppen von den Augen, denn plötzlich ist es glasklar, was sie so besonders macht. 



Die Herausforderung der Selbstvermarktung und die Angst vor der Sichtbarkeit

Nicht zuletzt gibt es eine gewisse Scheu davor, sich selbst in den Mittelpunkt zu stellen. Viele Marketingprofis sind es gewohnt, hinter den Kulissen zu arbeiten und die Angebote anderer zu bewerben. Der Großteil der Marketer, die ich kenne, würden von sich sagen, keine „Rampensau“ zu sein. Sie ziehen viel lieber diskret die Fäden im Hintergrund.  

Das Konzept der Markenpositionierung erfordert aber genau diesen Schritt: Ab ins Rampenlicht! Natürlich meine ich damit die individuell passende Bühne, die zu dir passt und wo du deine Stärken ausspielen kannst! 

Ein Beispiel: Du hast eine begnadete Stimme und sprichst gerne? Das ist wahrscheinlich ein Podcast deine "Bühne", dein Medium, über das du glänzen kannst, deine Expertise zeigst, und die Herzen und Geldbeutel deiner Zielgruppe gewinnst. 

Klar, wenn es um die Bühne geht, grätscht uns ein dominanter Gegenspieler sehr erfolgreich rein und stiehlt uns die Show. Vielleicht kennst du ihn? Genau, es ist die eigene fiese Stimme im Kopf!
 
"Ich muss erst noch..." ist zwar ein gut gemeinter, aber lähmender Schutzmechanismus unseres Gehirns.


Du musst nicht auf den perfekten Moment warten!

Oft glauben wir, wir müssen auf den perfekten Moment warten, um uns bereit zu fühlen, uns zu zeigen.
Das ist eine Illusion. Wir werden nie bereit sein!
Unser Gehirn, das darauf programmiert ist, uns vor Ablehnung, Scheitern oder schlechten Gefühlen zu schützen, wird immer Gründe finden, uns zurückzuhalten.

Meine Aufgabe als Coach sehe ich deshalb auch darin, herauszufinden, "was dich eigentlich wirklich zurückhält"? Stichwort Prokrastination.

Ist es tatsächlich die Angst?
Oder doch ein Gefühl der Überforderung oder Unsicherheit aufgrund von (fehlendem) Wissen? 

Im Rahmen der Markenentwicklung, was ein sehr intensiver Prozess ist, geht es auch um Klarheit diesbezüglich.


Begreife dich als Marke

Seth Godin bietet uns eine wertvolle Perspektive:  

"Menschen kaufen keine Waren oder Dienstleistungen. Sie kaufen Beziehungen, Geschichten und Magie."  Seth Godin



Dieses Zitat erinnert uns daran, dass Markenpositionierung über das bloße Angebot von Dienstleistungen und Fachwissen hinausgeht. Wir als Selbständige müssen lernen, auch Geschichtenerzähler und „Magier“ zu sein, die in der Lage sind, echte emotionale Bindungen zu unseren Kunden aufzubauen. Definitiv ein neues, ungewohntes Terrain für viele von uns. Zugegeben, das war auch für mich anfangs schwierig.

Emotionales Storytelling verlangt von uns,  

- unsere eigene Geschichte,
- unsere individuellen Werte und
- unser persönliches „Warum“

gezielt in unserer Markenidentität einzubringen. Besonders bei der identitätsorientierten Markenentwicklung, die ich verfolge, spielt das eine große Rolle. 


Brené Brown – ein Vorzeigebeispiel aus der Praxis für eine starke persönliche Marke


Brené Brown, die bekannte Forscherin und Autorin, zeigt uns vor, wie kraftvoll persönliche Geschichten und Authentizität sein können.

Durch ihren offenen Umgang mit Verletzlichkeit und Empathie hat sie eine tiefe Verbindung zu einem globalen Publikum aufgebaut. Sie ist der lebende Beweis, dass Authentizität und die Bereitschaft, sich selbst zu zeigen, eine unverwechselbare Marke schaffen können.

Mit anderen Worten: Im Zentrum einer wirkungsvollen Positionierung stehen unsere eigenen Erfahrungen und Wahrheiten  – die beste Basis für eine resonante und inspirierende persönliche Marke.


Mit dem Markenkompass zur klaren Markenpositionierung


Die gute Nachricht ist, dass all diese Herausforderungen bewältigt werden können. Der Schlüssel liegt darin, ähnliche Prinzipien und Techniken anzuwenden, wie sie Marketingexperten auch bei der strategischen Arbeit mit anderen (Produkt-)Marken einsetzen, jedoch mit einem zusätzlichen Schritt der Selbstreflexion und Selbsterkundung.

Hier kommt in der Zusammenarbeit mit meinen Kunden der sogenannte Markenkompass ins Spiel, meine individuelle Methode zur Markenentwicklung (mehr Infos zum Markenkompass).

Markenkompass by Michaela Benkitsch_Die Markenmentorin

Der Markenkompass hilft nicht nur, auf vielen Ebenen Klarheit zu gewinnen, sondern auch, sich selbstbewusst von der Masse abzuheben und die richtige Zielgruppe anzusprechen. 

Zwei Fragen, um deiner Markenidentität auf die Spur zu kommen


Als Markenstrategin und systemischer Coach ist es mein Ziel, dir gezielte Fragen zu stellen, um eine für dich passende Positionierung zu finden.

Hier sind zwei Fragen, mit denen du gleich loslegen kannst, um mehr Klarheit über deine Markenidentität zu gewinnen. Zücke gerne Stift und Zettel und halte deine Gedanken fest:


#1: Welche Erfahrungen und Entscheidungen haben dich dorthin gebracht, wo du heute stehst?

#2: Was waren die Schlüsselmomente oder Wendepunkte in deinem Leben und deiner Karriere, die deine Überzeugungen und Leidenschaften geprägt haben?



Lass die Antworten auf dich wirken. 
Stechen dir besondere Wörter oder Formulierungen ins Auge?
Gibt es interessante Synonyme? Metaphern?
Lass das weiter sickern und nimm die Notizen am nächsten Tag wieder zur Hand. 

Du wirst besser verstehen, wie deine Vergangenheit deine Zukunft beeinflussen kann.


 

Bereit für den nächsten Schritt? 

Du warst in deinem Angestellenverhältnis auch Marketingprofi? 

Oder bist du inzwischen einer, weil du seit einiger Zeit dein Marketing als Selbständige machst?

Jedenfalls tust du dir schwer, dein Markenfundament zu erarbeiten und deine Positionierung auf den Punkt zu bringen?


Kostenloses Markengespräch

Im unverbindlichen Markengespräch finden wir raus, wo du stehst und wie ich dich unterstützen kann.  

Mockup Kennenlerngespraech
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Mag. Michaela Benkitsch, MSc ist leidenschaftliche Markenstrategin, Positionierungsexpertin und zertifizierte syst. Businesscoach. Sie unterstützt Unternehmerinnen und Selbständige dabei, ihr stabiles Markenfundament zu bauen und ihre unverwechselbare Positionierung zu entwickeln. Als KI-Trainerin kennt sie ganz individuelle Lösungen, um dein Marketing effizient und smart zu machen.  

Michaela lebt mit ihrer Familie in Wien, ist im Herzen Burgenländerin, steht auf Siebträgerkaffee und Schokoladiges in allen möglichen Variationen. Und auf Rotweine. Sie ist begeisterte Hobbyläuferin und versucht so, den Kopf freizubekommen. Das lang verweigerte Yoga funktioniert inzwischen auch ganz gut :-)

Michaela Benkitsch_Die Markenmentorin
Michaela Benkitsch | Die Markenmentorin