Die Ausgangssituation eines Coaches sieht oft so aus:
Du hast wahrscheinlich viele Angebotsideen. Deinen zahlreichen Ausbildungen und deiner Erfahrung verdankst du es, dass du so vielen Menschen auf unterschiedlichen Wegen weiterhelfen kannst oder könntest.
Wahrscheinlich hast du auch eine Webseite, wo du unter "Mein Angebot" ganz viele Möglichkeiten gepackt hast, was man bei dir alles buchen kann. Aber Achtung! Leider erschlägt diese Vielfalt deinen Interessenten, er ist verwirrt, da du ihm damit natürlich die Kaufentscheidung nicht leicht machst.
In diesem Fall hilft es sehr, mal Ordnung reinzubringen. Für dich selbst und auch deine Kunden.
Die Lösung ist: Aufräumen.
Du nimmst dein gesamtes Angebot mal genau unter die Lupe: Sortiere die Ideen neu und schaue, was genau sich sehr nah an deinem Kern befindet, unter gleichzeitiger Berücksichtigung der Bedürfnisse deiner Zielgruppe. Oft kristallisiert sich ein Kernangebot raus, für das du dann bekannt werden willst.
Vielleicht gibt es dazu sogar ein kleineres (Einstiegs-) Angebot, damit du dem Interessenten die Wahl leichter machst, sich mir dir auf den Weg zu machen?
Alternativ kannst du gerne noch maßgeschneiderte Angebote in petto haben, die du nicht unbedingt ins Schaufenster stellst, sprich: Auf deine Webseite gibst. Weniger ist oft mehr.
Du kannst aber auch anders aufräumen.
Und zwar, in dem du in erster Linie nicht dein Angebot kürzt oder erweiterst, sondern die Art und Weise, wie du mit dem Kunden zusammenarbeitest, unter die Lupe nimmst.
Auch hier kannst du ein System und eine Struktur reinbringen.
Das Ergebnis: Deine ganz individuelle Methode (oder System), die übrigens viele Vorteile mit sich bringt.
Dienstleister, Coaches und Experten haben kein physisches Produkt
Ein Thema, das dir hier vielleicht in die Quere schießt, ist: Du hast als Coach kein physisches Produkt.
Ein fehlendes physisches Produkt ohne Etikett hat folgende Nachteile:
- es gibt nichts Greifbares, das man branden könnte,
- nichts Habtisches, das der Kunde berühren kann,
- keine Verpackung, auf die man einfach den Namen, Slogan, Inhalt und Preis draufdruckt. Etwas, das der Kunde sofort sieht und sagt: Genau das will ich!
Folgende Frage geistert in deinem Kopf herum:
Wie kann ich dem Kunden mein Angebot besser verkaufen, wenn es so wenig greifbar ist? Wie soll der Kunde verstehen, was ich anbiete?
Bevor wir zur Lösung kommen, noch zwei wichtige Punkte dazu, die wir uns immer vor Augen halten sollten:
- Coaches/Berater/Experten verkaufen meist eine Transformation (das ist der Zustand, den der Kunde nach der Zusammenarbeit mit dir erreichen will; er will sein Problem gelöst haben)
- Dein Kunde ist ein Laie. Er versteht deine Expertensprache nicht. Er weiß nicht, was du mit "systemisch, Affirmation, Familienaufstellung und Change Management" meinst. Er kennt oft nicht einmal den Unterschied zwischen Coaching und Beratung. Es interessiert ihn auch nicht, - er will doch nur sein Problem los werden. Das muss uns klar sein!
Die eigene Methode bzw. das eigene System ist das Produkt der Dienstleister
Die Lösung aus diesem Dilemma ist die eigene Methode. Es ist deine Vorgangsweise, dein Prozess oder dein Signature System. Wie auch immer. Jedenfalls ist es dein einzigartiger Weg, der sich in der Zusammenarbeit mit deinen Kunden bewährt hat, ihn zu seiner Transformation zu helfen.
Dieses System wirst du wahrscheinlich noch nicht zu deinem Business Start haben, da du immer wieder mal andere Schwerpunkte setzt und viel testen wirst. Dein eigenes System wird sich mit der Zeit herauskristallisieren. Du wirst irgendwann feststellen, dass du bestimmte Prozesse oder Vorgangsweisen mit Kunden immer wieder wiederholen wirst. Das ist ein Zeichen, dass du reif bist für dein eigenes System.
Mein System ist übrigens der von mir entwickelte Markenkompass. Er zeigt, welche Schritte ich mit meinen Kunden durchmache auf ihrem Weg zur starken Marke. Hier kannst du gerne mehr zum Markenkompass nachlesen.
11 Vorteile, die dir dein eigenes Coaching-System bringt
Ein eigenes Coachingsystem hat großes Potential, zur Einzigartigkeit deiner Positionierung beizutragen. Wenn du es sinnvoll in der Kommunikation nutzt, hebt es dich von der Masse an Coaches, die das gleiche machen wie du, ab.
Im Folgenden gebe ich dir einige Argumente an die Hand, warum auch du dich mit diesem Gedanken intensiver auseinandersetzen solltest.
#1 Sicherheit und Machbarkeit
Ein System verleiht Sicherheit und Machbarkeit. Stellen wir uns vor, ein Kunde kommt mit seinem Problem zu dir - schließlich drückt ja irgendwo der Schuh bei ihm. Wenn er dann dein System versteht, ist er zuversichtlich, dass es vorwärts gehen kann. Dass du ihn zu einer Lösung führen kannst. Das gibt ihm Sicherheit.
#2 Komplexes strukturieren
Komplexität überfordert deinen Kunden. Er kommt alleine nicht voran, obwohl er vielleicht schon den einen oder anderen Versuch gestartet hat. Er sucht bei dir Hilfe, also eine Reduktion dieser Komplexität, eine Lösung seines Problems. Deine eigene Methode zeigt dem Kunden, dass du in der Lage bist, etwas Komplexes zu strukturieren. Dein System, dass du auch grafisch darstellst, unterstreicht deine Kompetenz und du wirst als Coach professioneller wahrgenommen. Es zeigt, dass du dir Gedanken über die Arbeitsweise gemacht hast und dass du deinen Kunden einen systematischen und strukturierten Ansatz bietest.
#3 Dein System bietet Orientierung
Stell dir dein System wie Leitplanken auf der Autobahn vor. Innerhalb der Leitplanken kannst du dich bewegen: Mal schneller, mal langsamer, - aber die Richtung und das Ziel sind klar. Dein System gibt dir und deinem Kunden Orientierung. Dein System soll dich nicht einschränken, sondern viel eher dein Guide sein.
#4 Mit deinem System eine andere Perspektive einnehmen
Mit deinem einzigartigen Prozess kannst du dich mit dem Kunden in die Vogelperspektive begeben und das Problem von hier aus betrachten. Du kannst aber auch das große Thema in Teilprobleme zerlegen, um so Schritt-für-Schritt kleine Transformationen herbeizuführen. "Cut the elephant into pieces" ist dir sicherlich ein Begriff: Zerlege das große Ganze in kleinere Themen, denn so ist es leichter erreichbar und auch in den Augen der Kunden bewältigbar. Das sorgt für Erleichterung und Sicherheit.
#5 Deine eigene Methode hebt dich von den anderen ab
Es gibt Coaches und Experten wie Sand am Meer. Wenn du hier nicht untergehen willst, sondern für die richtigen Kunden sichtbar werden möchtest, musst du dich differenzieren, dich von der Masse abheben.
Deine eigene Methode bzw. dein Signature System kann hier die Lösung für Coaches sein, denn: Es ist DEIN System, das sonst niemand anbietet. Deine Methode könnte Teil deines USPs werden.
#6 Dein System sorgt für Transparenz
Die eigene Methode sorgt für Transparenz. Es zeigt dem Kunden, wie du vorgehst, um ihm zu helfen. Dein Kunde weiß dadurch, wo er ungefähr steht. Dein System zeigt ihm auch zu jeder Zeit den Fortschritt, den er auf seinem Weg macht. Diese Erfolgserlebnisse geben Mut und ein gutes Gefühl, weiterzumachen und dranzubleiben.
#7 Deine Methode unterstützt dich im Verkaufsgespräch
Ein eigenes System unterstützt dich im Verkaufsgespräch, da du dem Kunden leichter erklären kannst, wie du ihn zum Ziel führst. Das trägt dazu bei, dass dein Interessent deine Dienstleistung besser versteht. Schließlich ist ein Laie nicht täglich mit dem Thema Coaching konfrontiert und kann sich oft gar nicht vorstellen, worum es dabei geht und was das bringen soll.
Der Kunde will ja wissen, was er bei dir bekommt. Er möchte nicht die Katze im Sack kaufen. Anhand deines Systems kannst du das gut im Verkaufsgespräch und auf der Webseite erklären. Deine Abschlussquote wird sich deutlich verbessern.
#8 Dein visuelles System ist leicht verständlich
Die optische Darstellung deines Prozesses macht ihn leichter verständlich und greifbarer. Du weißt, Menschen können Bilder, auch Grafiken viel schneller erfassen und verarbeiten als Text.
Du kannst auf den ersten Blick verdeutlichen, worum es bei dir geht. Nimm als Beispiel Ernährungsberater oder Mindsetcoaches. Ich bin mir sicher, dass jeder einzelne Mindsetcoach seine ganz individuelle Herangehensweise hat und seine eigenen Schwerpunkte. Warum also nicht gleich die Chance nutzen, und in ein visuelles System packen?
#9 Dein Signature System schützt dich selbst davor, deine Marke zu verwässern
Wenn du dein eigenes System schwarz auf weiß festgehalten hast, hast du etwas geschaffen, das dich sehr unterstützt bei der weiteren Produktentwicklung. Coaches sind sehr weiterbildungsfreudige Menschen, die das Erlernte gleich weitergeben wollen. Dein System gibt dir Hinweise, wie du das bewerkstelligen kannst, ohne deine Kunden zu verwirren. Du tappst nicht in die Falle, dich ständig zu verzetteln, weil du wieder ein komplett neues Produkt anbieten willst. Denn: Vielleicht macht es ja Sinn, einfach den Weg zur Lösung individueller zu gestalten bzw. deinen Toolkoffer im Hintergrund aufzustocken, ohne gleich deine Marke im außen zu verwässern?
#10 Dein eigenes System ist die Basis für Skalierung
Wenn du einmal deine Prozesse in ein System gebracht hast, fällt es dir leichter, die einzelnen Prozessschritte zu bewerten, ob sie für eine Skalierung geeignet sind. So könntest du einzelne Stufen beispielsweise mit einem Workbook oder Selbstlernvideo "erklimmen", während andere vielleicht geeigneter sind, in der Kleingruppe mit Austausch untereinander behandelt zu werden.
#11 Vertrauensaufbau
Deine eigene Methode kann dir dabei helfen, Vertrauen beim Interessenten aufzubauen. Indem du deinen Ansatz deutlich definiert hast und ihn verständlich kommunizieren kannst, zeigst du deinen potentiellen Kunden, dass du über die erforderlichen Fähigkeiten verfügst: Dein Kunde fühlt sich bei dir gut aufgehoben, - das schafft Vertrauen.
Zusammenfassung: Das eigene System für dein Coaching
Ich sehe das eigene System als eine sehr smarte Möglichkeit, das Angebot für dich selbst und deine Kunden in der Kommunikation und in der Zusammenarbeit unterstützend zu verwenden. Weiters hilft es, dich am Markt zu differenzieren. Ich habe mit Kunden, seien es SEO-Experten, Sprachcoaches, Mentaltrainer oder Führungskräftecoaches bereits Systeme entwickelt, die sehr gut funktionieren.
Wichtig dabei ist mir immer, dass dich deine eigene Methode weder bei der Arbeit einschränkt, noch ein rascheres Vorangehen mit dem Kunden bremst. Das System sollte es dir aufgrund seiner Flexibilität ermöglichen, auch mal Abkürzungen zu nehmen oder kleine Umwege zu gehen, die Sinn machen. Sieh deshalb bitte ein derartiges System als Rahmen und nutze diesen für dein weiteres Wachstum.
Eines kann ich jedenfalls sagen: Sobald du als Coach dein eigenes System hast, wirst du selbst große Erleichterung spüren, da es dich sowohl in deinem täglichen Marketing als auch bei deiner Strategie (Stichwort Produktentwicklung oder Skalierung) sehr unterstützt.
Tipp: Wenn du Coach bist und du deine Positionierung noch immer nicht klar hast - denn das ist natürlich die Voraussetzung für ein System, das zu dir passt, - dann lies gerne hier nach: 3 Arten der Positionierung für selbständige Coaches.
Dein nächster Schritt
Wenn du das Gefühl hast, du möchtest in dein Angebots-Wirrwarr ebenfalls Struktur reinbringen, dann begleite ich dich gerne. Lass uns in einem unverbindlichen Kennenlerngespräch miteinander reden.