Du bist Einzelunternehmer oder KMU, hast mit Instagram bereits erste Erfahrungen gesammelt – eher privat – und möchtest diese Plattform gerne für dein Business nutzen? Super! Es hat sich im Laufe der Zeit Einiges getan. Gerade für Unternehmer bieten sich nun viel mehr Möglichkeiten als in den Instagram-Anfängen. Ich möchte dir im folgenden Beitrag einige Tipps geben, wie du mehr aus Instagram für dein Business herausholen kannst.
Tipp 1: Deine Instagram Marketing Basis: Deine Strategie
Ein Instagram Profil ist sehr rasch aufgesetzt, die ersten Bilder sind schnell gepostet. Und dann: Funkstille. Keine Herzerl, keine Kommentare. Nachdem Family & Friends rasch abgegrast sind, zeigt der Account auch keine Steigerung der Abonnenten mehr. Alles in allem: Es tut sich nichts. Genau das sollte nicht eintreten, wenn du auf einem sozialen Netzwerk mit deinem Unternehmen präsent sein willst.
Du solltest daher, so wie bei jedem Projekt oder Vorhaben, folgendermaßen vorgehen: Mach dir zuerst Gedanken darüber, was du wie erreichen willst. Lege dir vorher eine Strategie zurecht, damit du dir obige deprimierende Phase ersparst.
Diese Kernfragen solltest du beantworten:
- Was trägt ein Instagram Account zu meiner Marketingstrategie bei?
- Welche Ziele möchte ich mit dem Instagram Account erreichen und wie unterstützen diese Ziele die übergeordneten Marketingziele?
- Wen möchte ich auf dieser Plattform überhaupt ansprechen? Befindet sich auf Instagram meine Zielgruppe?
- Welchen Mehrwert biete ich auf Instagram? Schöne Bilder? Motivierende Sprüche? Die „persönliche“ Seite von mir, um mein Business emotional aufzuladen? Einblicke ins Alltagsgeschäft?..
Stell dir aber auch die prinzipielle Frage: Brauche ich dieses Netzwerk überhaupt? Passt es zu mir/meinem Unternehmen/meinem Produkt? [vc_separator type=“transparent“ position=“center“ up=“15″ down=“0″]
Jedes soziale Netzwerk bedeutet Aufwand. Macht es tatsächlich Sinn, sich auf Instagram zu stürzen oder gibt es ein anderes Netzwerk, das besser zu mir passt? Denn, ein verwahrloster Account hinterlässt keinen guten Eindruck.
Tipp 2: Binde Instagram in deine Social Media Strategie ein, aber poste passenden Content
Instagram spielt seine ganz eigene Rolle in deinem Social Media Mix. Mach nicht den Fehler und poste hier denselben Content wie auf Facebook. Ja, ab und zu und wenn passend, kann sehr wohl Content übernommen werden, aber das sollte nicht die Regel sein. Vergiss nicht, wir haben es hier mit unterschiedlichen Zielgruppen und Erwartungen zu tun.
Tipp 3: Übung macht den Meister: Eröffne zunächst ein „privates Konto“
Solltest du ein Instagram-Neuling sein, leg am besten einen Instagram Account an und stelle ihn auf „privat“ (Kontoeinstellungen/Optionen => privates Konto). Das ist also dein ganz persönlicher „Testaccount“, auf dem du experimentieren kannst. Akzeptiere vorab auch keine Kontaktanfragen, dann kannst du hier herumexperimentieren, bis du sattelfest bist, denn nur von dir bestätigte Personen können deine Fotos und Videos sehen.
Folge interessanten Accounts, zB Mitbewerbern, Marken auch aus anderen Branchen, markiere gute Posts als Ideenlieferant für später. Die Beobachtung der Konkurrenz gehört in der Social Media Welt genauso zum täglichen Brot wie im Offline-Marketing. Was machen andere Player gut, was ist weniger gut? Was lernst du daraus? Wie kannst du z. B. gewisse Elemente (zB von einem Gewinnspiel) adaptieren und für dein Unternehmen nutzen? Aber bitte nicht 1:1 kopieren! Das ist ein absolutes No-Go!
Lade einfach mal zur Übung Bilder oder Videos hoch und probiere verschiedene Filter aus. Du wirst sehen, mit der Zeit wirst du sicherer im Umgang mit Instagram. Du kannst auch jederzeit wieder Bilder aus deinem Stream löschen oder den Beitrag bearbeiten (dazu öffnest du das jeweilige Bild, und klickst rechts oben auf die drei Punkte).
Tipp 4: Wandle dein Profil in ein Business-Profil um
Bist du sattelfest, hast eine Strategie und willst du Instagram für dein Unternehmen nutzen, solltest du dein Instagram Profil in ein Business-Profil umwandeln. Diese Möglichkeit findest du unter Optionen / Konto (rechts oben sind drei Punkte, klicke drauf). Hast du bereits eine Facebook-Seite, so schlägt dir Instagram in weiterer Folge vor, die Daten von Facebook zu übernehmen (e-mail, Adresse, Name). Solltest du aber zum Beispiel ein Online-Business betreiben ohne lokalen Kundenverkehr, so willst du deine Adresse eher nicht auf Instagram kommunizieren. Lösche sie in diesem Fall einfach raus. Dann bleibt noch die Kontaktaufnahme per Mail bzw. Telefon.
Das Business-Profil hat folgende Vorteile:
– Möglichkeit der einfachen Kontaktaufnahme
– Statistiken
– Schalten von Werbung ist möglich
Tipp 5: Hashtags
Mit Hashtags (Rautezeichen #) markierst du deine Bilder, damit du unter diesem bestimmten Begriff von anderen Instagrammern gefunden wirst. Ziel ist es, mit Hashtags deine Reichweite zu steigern. Um deinen Account zum Wachsen zu bringen, solltest du also Hashtags nutzen. Aber die richtigen. Im Internet findest du massenhaft Beiträge zum Thema Hashtags, mach dich schlau. Als Faustformel gebe ich dir mit: Nimm nicht zu große, bekannte Hashtags, da diese entweder sehr oft genutzt werden und deine Bilder daher bei der Suche sofort nach unten rutschen. Oder sie werden von Instagram zensiert. Wenn du einen dieser Hashtags verwendest, fliegt dein Beitrag aus der Instagram-Suche raus. Da nützen dir auch die anderen verwendeten Hashtags nichts mehr.
Verwende spezifischere Hashtags. Beispiel: Nicht #sommer (über 6 Mio Beiträge), sondern #sommer2017 (dzt. 59.000 Beiträge). Mit letzterem besteht die Wahrscheinlichkeit, dass dein Bild länger im sichtbaren Suchstream bleibt und die Reichweite deines Bildes dadurch höher ist.
Wenn möglich, kreiere auch deine ganz spezifischen Hashtags (1-2). Du kannst diese auch in deinem aussagekräftigen Profil kommunizieren.
Tipp 6: Mach Instagram Werbung
Stehst du also noch ziemlich am Anfang, könntest du durchaus Werbung machen, um deinen Account schneller zum Wachsen zu bringen. Werbung kannst du entweder direkt aus dem Business Profil heraus schalten, indem du einfach die Möglichkeit „Hervorheben“ direkt unter dem zu bewerbenden Bild nutzt. Oder du schaltest Werbung für Instagram über den Facebook Werbeanzeigenmanager oder Power Editor. Hier hast du mehr Möglichkeiten bezüglich Werbeformate (zB Karussell-Posting) und Zielgruppe.
Instagram Werbung ist derzeit noch relativ günstig. Ich denke allerdings, dass sich auch hier preislich noch Einiges tun wird, nachdem Instagram zu Facebook gehört.
Die Statistiken von Instagram selbst sind zwar nicht sehr umfassend, geben dir aber einen kleinen Überblick über die Promotion. So siehst du zum Beispiel nach Beendigung der Promo die Impressionen, die Reichweite sowie die Interaktionen.
Tipp 7: Nutze auch Videos
Bei Instagram kann man bekanntlich nicht nur statische Bilder hochladen, sondern auch Videos mit seinen Nutzern aus aller Welt teilen. Dabei kann man die Videos entweder direkt über Instagram aufnehmen und auch direkt über die App hochladen und posten. Alternativ wählt man ein bereits aufgenommenes und ev. bearbeitetes Video aus der Galerie auf dem Smartphone aus. Die maximale Videolänge beträgt derzeit (Stand Juli 2017) 60 Sekunden.
GIFs kannst du ganz einfach mit der Boomerang App (von Instagram) erstellen. Meiner Erfahrung nach haben witzige Boomerangs eine höhere Reichweite als Bilder. Man sollte es allerdings mit diesem Format nicht übertreiben, da sie den Stream unruhig machen könnten und sie sich „abnützen“. Die Gesamtkomposition sollte einfach passen.
Wie gesagt, erzielen Bewegtbilder meist eine höhere Reichweite als statische Fotos. Kein Wunder, gehört doch Instagram zu Facebook, – wir alle kennen den großen Videoschwerpunkt von Facebook.
Tipp 8: Erzähle kurze Geschichten mit Instagram Stories
Instagram Stories ist ein Feature mit dem du kurze Geschichten erzählen kannst, die sich 24 Stunden nach der Veröffentlichung von selbst löschen. Bei den Stories kannst du sehr kreativ sein, denn du kannst Bilder, Videos und Boomerangs verwenden, und diese noch mit Stickern, Emojis, Text oder Filtern…versehen. Freunde markieren durch @Nutzername ist ebenfalls möglich.
User lieben Authentizität
Diese Stories bieten dir eine sehr gute Möglichkeit, deinen Usern einen Blick hinter die Kulissen zu gewähren, was natürlich sehr authentisch wirkt. Das heißt auch, dass Stories nicht perfekt sein müssen, im Gegenteil, sie können einfach „ungeschönt“ die Realität zeigen. Mit Stories kannst du aber auch die Möglichkeit nutzen, um auf etwas aufmerksam zu machen, zum Beispiel ein Gewinnspiel, eine Veranstaltung, etc.
Wie Stories im Detail funktionieren, hat Trajan von ig4business in dieser verlinkten Stories Anleitung sehr gut erklärt. Vielen Dank dafür!
Probier es aus, versuch es mal mit Stories auf deinem ganz privaten Testaccount (vgl. Tipp 3).
Aber Achtung! Auch bei den Stories gilt: Hebe dich von der Masse ab und mach gute Stories, die einen roten Faden haben und die kreativ sind. Schlechte Stories gibt es genügend.
Tipp 9: Markiere Bilder oder Videos, kreiere Sammlungen: dein ganz persönlicher Ideenpool
Gefallen dir Beiträge anderer Nutzer besonders gut, markiere sie einfach, um sie später nochmals anzusehen. Es kann niemand sehen was du markierst, nur du! Nutze dazu das rechte Fähnchen unter dem Bild, das du markieren willst. Drückst du es länger, kannst du dieses Bild sogar in eigene Sammlung verschieben und dieser eine Bezeichnung geben. Diesen Tipp sehe ich ergänzend zu Tipp 3.
Tipp 10: Reposten von Bildern auf deinem Instagram Business Profil
Du möchtest gerne ein Bild von anderen Instagrammern reposten? Ja, es ist erlaubt. Du solltest aber vorher die Erlaubnis vom Urheber einholen. Dazu reicht es, diesem Instagrammer (im Idealfall ist er der Urheber) eine kurze private Nachricht zu schicken, oder direkt unter seinem Bild im Kommentar anzufragen, ob du es reposten darfst. In den meisten Fällen hat dieser nichts dagegen, da auch er auf diese Weise seine Reichweite steigern kann.
Sollte das klar gehen, erwähne diesen User im Zuge des Resposts. Du hast die Möglichkeit, ihn im Bild direkt zu taggen (@Username), oder seinen Usernamen im Text zu erwähnen @Username sowie noch zusätzlich den Hashtag #repost zu inkludieren.
Das Reposten kann durchaus Sinn machen, um deinen eigenen Stream mit guten Bildern aufzuwerten. Weiters ist das Reposten dann sinnvoll, wenn du davor beispielsweise zu einem Gewinnspiel aufrufst, in dem die Gewinnspielteilnehmer eigene Bilder posten sollten.
So, ich hoffe, du kannst aus diesem Beitrag Einiges für dein Instagram Business Profil mitnehmen. Ich würde mich sehr über dein Feedback in den Kommentaren freuen, und ergänze gerne die Liste mit deinem Input.
Lass uns doch auch auf Instagram in Kontakt bleiben. Du findest mich unter dem Usernamen @die.markenmentorin
Alles Gute,
Michaela
Vielen Dank für diese hilfreichen Tipps für Instagram Marketing! Besonders der Rat zur strategischen Planung und zur Nutzung von spezifischen Hashtags hat mir geholfen.
Die Idee, zunächst ein privates Konto anzulegen, um zu üben, ist super. Auch die Erklärung zu Instagram Stories und dem Reposten von Bildern war sehr aufschlussreich.
Dein Beitrag hat definitiv dazu beigetragen, meine Instagram-Strategie zu verbessern. Ich werde deine Ratschläge beherzigen und bin gespannt, wie sich mein Business auf Instagram entwickeln wird. Danke und weiter so!